Es begann ganz einfach und harmlos. Als die ehemalige, schmale Kantonsstrasse im Jahr 1959 verbreitert wurde, musste das sehr alte, sogenannte Hauptmann-Marty-Schwyzerhaus abgebrochen werden, sonst würde es heute mitten auf der Zürcherstrasse stehen. Mein weitsichtiger Vater sagte: «Fotografiere dieses Haus, das siehst du nie wieder». Es blieb nicht bei diesem einzigen Foto, in den folgenden Jahren kamen viele hundert dazu, die die Veränderungen in Altendorf dokumentieren.
Schon immer fesselten mich alte Ansichten und deren Techniken. Ich bewundere noch heute die alten Meister und deren Werke. Nach einem Einführungskurs bei Herrn Jaggi im Landesmuseum durfte ich damalige Künstler in ihren Ateliers besuchen und über die Schulter schauen. Lithographen und Druckereien mit Handpressen weihten mich ebenfalls in ihre Berufsgeheimnisse ein.
1975 hatte ich den Mut ein Antiquitäten-Geschäft zu eröffnen. Händler aus der ganzen Schweiz hielten mir viel Interessantes zu. Während den 45 Jahren Antiquitätenzeit kam einiges zusammen, auch von Altendorf, bis ich eines Tages gefragt wurde: «Was geschieht eigentlich einmal mit deiner Sammlung?» Berechtigte Frage – genau, das Leben ist ja nicht unendlich. Wo landen einmal die vielen Fotos, Alben, Stiche und Sonstiges? Die Sammlung sollte doch der Öffentlichkeit nicht vorenthalten sein. Nach Gesprächen am runden Tisch darf ich in meinem heimeligen Archiv-Stübli anschaulich zeigen, wie sich das alte Dorf zum begehrten Wohnort gewandelt hat. Einheimische wie auch Zuzüger dürfen staunen.